Die Erfurter Bildhauerin Anke Besser-Güth (1940-2019) schuf an verschiedenen Stellen Erfurts Denkmäler und Plastiken, darunter auch eine, die an Rosa Luxemburg erinnert. Die Politikerin (1871-1919) war an der Gründung mehrerer Parteien beteiligt, darunter an der "Sozialdemokratie des Königreichs Polen und Litauens" (SDKP) und der "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD). Zur Wortführerin der Linken avancierte sie aber auch durch ihre Funktion als Chefredakteurin der Zeitungen "Sächsische Arbeiterzeitung" und "Die Rote Fahne".
Als Anführerin des Spartakusaufstandes wurde ihr - wie auch Karl Liebknecht - offen die Ermordung angedroht, wozu es schließlich im Januar 1919 kam. Beide wurden von der "Wilmersdorfer Bürgerwehr" festgenommen und kurz verhört. Luxemburg wurde mit einem Gewehrkolben niedergeschlagen und dann durch einen Offizier mit einem Kopfschuss getötet. Ihre Leiche warfen die Täter in den Berliner Landwehrkanal. Da man sie nicht sofort fand, aber von ihrem Tod wusste, wurde Ende Januar symbolisch ein leerer Sarg beerdigt, woran geschätzte 100.000 Menschen teilnahmen.
In den Folgemonaten fanden bei bürgerkriegsähnlichen Unruhen tausende Menschen den Tod, ihr Leichnam wurde erst Ende Mai 1919 entdeckt. In der NS-Zeit wurden ihre Bücher verbrannt und ihr Grab zerstört, in der DDR wurden ihre Aktionen von der stalinistischen Fraktion abgelehnt, dennoch organisierte die SED die Fortsetzung der "Liebknecht-Luxemburg-Demonstration". Dieser Zwiespalt, in dem einerseits Straßen, Plätze und sogar eine Offiziershochschule nach ihr benannt wurden, andererseits Zitate Luxemburgs zu erheblichen Problemen führen konnten, sorgte auch dafür, dass Denkmäler für sie in der DDR eher selten waren. Mehrfach wurden sie eher als Kunstwerke deklariert denn als klassische Denkmäler, etwa die Kopfbüste im Plastik-Park Leuna.
Ausgerechnet im Jahr der erstmaligen Veröffentlichung ihrer Leninkritik in der DDR wurde an der Talstraße beim Rosa-Luxemburg-Platz eine Plastik aufgestellt, die an Luxemburg erinnert. Zu sehen ist sie in sitzender Position, die rechte Hand in den Schoß gelegt, die linke hält als Erinnerung an ihr Wirken als Autorin ein Buch. Der etwas versteckte Aufstellungsort dürfte aus der ambivalenten Sicht auf Luxemburg resultieren.